Lehrlingswettbewerbe: „Aufwärmtraining“ für EuroSkills

 

Sie sind der Startschuss in eine erfolgreiche Zukunft: die österreichweit stattfindenden Landeslehrlingswettbewerbe, die einem den Weg zum Siegerstockerl auf internationalen Bewerben ebnen. Wir möchten euch deshalb in diesem Blogbeitrag Einblick in den Ablauf und die Aufgabenstellungen eines solchen Lehrlingswettbewerbs geben.

Wer selbst schon einmal als Teilnehmer bei EuroSkills oder WorldSkills war, der weiß: Der Weg dorthin ist oftmals recht lange und gepflastert mit vielen Trainingsstunden und anderen Vorbereitungen auf den Tag X. Allen Anfang bilden die Lehrlingswettbewerbe, die jährlich in allen Bundesländern Österreichs stattfinden und wo die jungen, angehenden Fachkräfte ihre Leistungen sowie ihr Talent unter Beweis stellen können. Doch was passiert bei einem solchen Lehrlingswettbewerb überhaupt? Wie kann man teilnehmen und was sind die Voraussetzungen?

An Lehrlingswettbewerben kann man meistens schon ab dem ersten Lehrjahr teilnehmen , es gibt jedoch auch Berufe, bei denen man erst ab dem zweiten Lehrjahr bei einem solchen Wettkampf antreten kann. Voraussetzung ist natürlich, dass man auch die Zustimmung des Arbeitgebers zur Teilnahme hat sowie die Zustimmung der Eltern, sofern man noch minderjährig ist. Bei einem Landeslehrlingswettbewerb selbst erwarten einen praktische Aufgabestellungen, die für jeden Teilnehmer desselben Lehrberufs und desselben Lehrjahres gleich sind. Je nach Bundesland und Beruf kann es zusätzlich möglich sein, dass man auch einen kleinen fachtheoretischen Teil zu absolvieren hat. Der praktische Teil eines solchen Wettbewerbs umfasst die Anfertigung eines Werkstücks nach vorgelegter Zeichnung oder einer entsprechenden Wettbewerbsaufgabe. Die Aufgabe selbst muss so gestellt sein, dass man sie innerhalb einer bestimmten Zeitspanne bewältigen kann – so kann ein Wettbewerb bis zu sechs Stunden dauern, abhängig vom jeweiligen Beruf.

Lehrlingswettbewerbe sind das Sprungbrett in eine künftige, erfolgreiche Karriere- und natürlich auch zu den weiterführenden Wettbewerben wie AustrianSkills, EuroSkills oder WorldSkills.

Beispielsweise wurden den angehenden Friseuren beim heurigen Landeslehrlingswettbewerb im dritten Lehrjahr zwei Aufgaben gestellt: So mussten die Lehrlinge zum einen einen klassischen Herrenhaarschnitt mit Verlauf und Föhnstyling innerhalb von 45 Minuten stylen, zum anderen ein Abend-Make-up mit passender Hochsteckfriseur gestalten. Bewertet wurden dabei Ausführung der Friseur bzw. des Haarschnittes, die Kreativität sowie Technik, Farbharmonie und der Gesamteindruck. Mehrere verschiedene Aufgabenstellungen erwartete auch die teilnehmenden Lehrlinge beim Lehrlingswettbewerb der steirischen Jungfloristen im April, wo insgesamt sogar fünf verschiedene Werkstücke hergestellt werden mussten – darunter zum Beispiel Brautschmuck oder eine Tischdekoration für zwei Personen.

Wenn alle Anforderungen erfolgreich absolviert sind, folgt die Bewertung durch eine Jury: Diese bewerten die fachkundige Ausführung der gestellten Aufgaben innerhalb der vorgegebenen Zeit und vergeben anschließend an jeden Teilnehmer ihre Punkte. Wie viele Punkte es insgesamt zu erreichen gibt, ist wieder je nach Beruf und Bundesland unterschiedlich. Zum Schluss darf natürlich auch die große Siegerehrung nicht fehlen: Für jeden Lehrberuf werden in jedem Lehrjahr die besten drei Wettbewerbsteilnehmer geehrt und alle Teilnehmer bekommen natürlich auch eine Urkunde überreicht.

Wer sich nun selbst dafür interessiert, bei einem Lehrlingswettbewerb mitzumachen und sein eigenes Können im Bewerb zu testen, der sollte schon im Vorfeld bei einem der zahlreichen Wettkämpfe vorbeischauen und sich selbst einen Eindruck darübermachen, was einen erwartet. Die Termine der jeweiligen Lehrlingswettbewerbe bekommt ihr von den Fachorganisationen in eurem Bundesland.

Weitere Termine und mehr Informationen dazu gibt es auch in unserer We-are-Skills-App!

Foto: Foto Neumayr