Digitalisierung will „gelernt“ sein

 

Ausbildung mit Zukunft: Unter diesem Motto bildet Siemens Lehrlinge aus – und das schon seit 1921. Besondere Schwerpunkte werden dabei auf die Themen Digitalisierung und Industrie 4.0 gelegt. Seit Kurzem ist es auch möglich, bei einem der führenden Technologieunternehmen Österreichs gleichzeitig eine Lehre und ein Bachelorstudium zu absolvieren. Einem erfolgreichen Start in eine Karriere bei Siemens steht somit nichts mehr im Wege.

Rund 6.500 technisch-gewerbliche und rund 1.600 kaufmännische Lehrlinge wurden seit 1921 bei Siemens Österreich in ihrem gewählten Lehrberuf ausgebildet. Heute sind es insgesamt rund 400 Lehrlinge, die in den Lehrwerkstätten in Wien, Graz, Weiz, Linz und Innsbruck ihr Handwerk von Grund auf erlernen. Eine Besonderheit stellt dabei die Lehrwerkstätte in Weiz dar, denn im Jahr 2017 haben im Transformatorenwerk Weiz erstmals mehr junge Frauen als Männer eine Laufbahn in einem technischen Beruf aufgenommen. Seit 1977 bemüht sich der breit aufgestellte Konzern darum, junge Frauen bei der Berufswahl und dem Erlernen eines früheren „Männerberufs“ zu fördern – und dass die Bemühungen fruchten, stellt dieses Beispiel unter Beweis.

Innovative Ansätze in der Ausbildung von Fachkräften

Im September 2018 startete Siemens zudem mit dem dualen Studium eine innovative Ausbildungsmöglichkeit für Maturanten: Der Lehrberuf Elektrotechnik/Energietechnik bei Siemens in Wien wird dabei mit dem Studiengang „Smart Engineering“ an der FH St. Pölten kombiniert – die Absolventen erhalten nach erfolgreichem Abschluss somit nicht nur einen Lehrabschluss im Bereich Elektrotechnik/Energietechnik, sondern auch den akademischen Grad „Bachelor of Science in Engineering“. Ein Absolvent der „ersten Stunde“ ist Simon Langhoff, der seit 2017 bei Siemens als Lehrling ausgebildet wird und gleichzeitig sein Bachelorstudium macht. Wie sieht Simons typischer Arbeitstag bei Siemens aus?

Der Wecker klingelt – abgesehen von Freitag – um 5:30 morgens. „Ich höre immer ziemlich laut Musik, damit ich überhaupt wach werde. Dann frühstücke ich und mache mich auf den Weg in die Arbeit“, erzählt Simon. Im Büro angekommen, wird zuerst der Computer eingeschaltet: „Einen typischen Büroalltag habe ich durch die Abwechslung nicht, aber ich checke in der Früh erstmal meine Mails, um einen Überblick zu bekommen, was der Tag so bringt. Ein Kaffee mit Kollegen oder ein Meeting lässt mich dann so richtig wach werden.“

Welche Aufgaben fallen sonst noch so an? „Wenn ich nicht auf der FH bin, kümmere ich mich um unsere Lieferanten oder stelle Workshops auf die Beine. Außerdem habe ich in meiner Position viel Kundenkontakt und bearbeite die Anfragen, die tagtäglich reinkommen.“ Den Kopf von der Arbeit ein wenig freizubekommen, das schafft Simon beim gemeinsamen Mittagessen mit Kollegen im Mitarbeiterrestaurant, bevor es anschließend zurück an den Arbeitsplatz geht. Freitags heißt es: Ab an die FH St. Pölten, wo Simon auch ganz schön gefordert ist, denn neben der Arbeit und den Vorlesungen müssen auch noch Projektarbeiten erledigt werden oder Simon muss für eine Prüfung lernen. „Zum Ausgleich dazu gehe ich gerne klettern oder ich verabrede mich mit Freunden in einer Bar oder einem Café“, so Simon.

Bei einer Lehre bei Siemens Österreich steht das Thema Digitalisierung im Mittelpunkt. Foto © Siemens.

Digitale Pioniere: Schwerpunkt Digitalisierung in der Lehre bei Siemens

Neben dieser besonderen Ausbildungsform hat Siemens ein besonderes Augenmerk auf das Thema Digitalisierung gelegt, welche viele Lebensbereiche verändert. Deshalb müssen auch die Lerninhalte in der Lehrausbildung Schritt mit den Veränderungen in der Wirtschaft halten. Dabei nimmt Siemens Österreich eine Vorreiterrolle ein: Die Ausbildungsqualität liegt deutlich über dem gesetzlich vorgeschriebenen Niveau. Kompetenzaufbau rund um disruptive Technologien wie Cloud Computing, Machine-to-Machine-Communication, additive Manufacturing oder Robotik erfordern auch eine neue Methode in der Vermittlung der neuen Lehrinhalte. Den Lehrlingen stehen daher in den Lehrwerkstätten Modelle von Produktionsstraßen, an denen sie Sensorik, Aktorik, Vernetzung und Datenübertragung lernen können, zur Verfügung. Darüber stellt Siemens Österreich den Fachkräften von Morgen auch 3D-Drucker und intelligente Industrieroboter zur Verfügung. Ein zusätzliches Highlight sind die Lerninseln zum Thema Industrie 4.0, welche in Oberösterreich angeboten werden: Sie stellen ein Bindeglied zwischen der klassischen Ausbildung in der Lehrwerkstätte bzw. der Berufsschule und dem Praxiseinsatz im Unternehmen dar, da an diesen Inseln sehr realitätsnah gearbeitet wird. Bis zu vier Lehrlinge im dritten und vierten Lehrjahr arbeiten gemeinsam an Projekten auf den Lerninseln – über einen Zeitraum von bis zu sechs Wochen arbeiten die Teams an der passenden Projektplanung, kümmern sich um die Montage und die Programmierung sowie die anschließende Visualisierung der Ergebnisse.

Kompetenzen für eine erfolgreiche Zukunft

Ein Sponsoring von EuroSkills 2020 passt daher perfekt in die Unternehmensstrategie von Siemens, wie Gerhard Zummer, Head of Professional Education bei Siemens Österreich, bestätigt: „Unsere starke Bildungspartnerschaft mit EuroSkills erhöht die nachhaltige Qualität der Berufsausbildung in Europa.  Unsere Lehrlinge beweisen immer wieder, dass sie fit für die Zukunft sind – und bei EuroSkills begeistern wir gemeinsam junge Menschen für eine Lehre.“

Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals bei Siemens für das Engagement und freuen uns auf die gemeinsame Zusammenarbeit – We are Skills!